Die Nesbit Operation
Die Penisverkrümmungskorrektur nach Nesbit ist weit verbreitet und wird in vielen Fällen zur Penisbegradigung angewendet. Sie führt jedoch unweigerlich zu einem Verlust an Penislänge. Die Operationstechnik zählt zu den Plikationsverfahren zu denen viele Modifikationen existieren.
Penisbegradigung durch Verkürzung
Die so genannte Penisverkrümmungskorrektur nach Nesbit wird von vielen Urologen als Standard Operation für die Penisbegradigung angesehen. Diese Technik wurde erstmals im Jahre 1964 beschrieben. Seither wurden mehrere Modifikationen der ursprünglichen Operationstechnik durchgeführt. Das Ziel der Nesbit Operation bzw. aller Modifikationen daraus ist den Penis anhand einer Verkürzung der Penislänge zu begradigen.
Da die erworbene Pensiverkrümmung, medizinisch Induratio Penis Plastica (IPP) jedoch in bis zu 80% bereits mit einem signifikanten Penislängenverlust einhergeht, ist es gut nachvollziehbar, dass ein zusätzlicher Längenverlust für die Mehrzahl der Betroffenen eine große Belastung darstellt und ein weiteres Problem aufwirft.
Fakten zur Nesbit Operation
Penisverkürzung
41-90%
Penisbegradigung
58-100%
Postoperative Potenzstörung
bis 23%
Die Penisverkrümmung und ihre zwei Seiten:
Um eine Penisverkrümmung besser verstehen zu können, sollte man sich diese bildlich vorstellen. Diese besteht in der Regel aus zwei Seiten, einer langen konvexen Seite und einer kurzen konkaven Seite.
– Die Penisverkrümmung und ihre zwei Seiten: –
Auf der kurzen/konkaven Seite ist die Plaque lokalisiert wodurch die Verkrümmung des Penisschafts hervorgerufen wird. Die Elastizität des Schwellkörpers wird hierdurch reduziert und die Ausdehnung des Penisschafts während der Erektion ist nicht mehr vollständig gegeben. Die Konsequenz ist die Ausbildung einer Penisverkümmung, Einkerbungen und in Folge ein Verlust an Penislänge.
Die lange/konvexe Seite der Penisverkrümmung ist jene Seite des Schwellkörpers welche von der Plaque der Induratio Penis Plastica nicht betroffen ist. Diese Seite entspricht in der Regel der ursprünglichen Penislänge, die vor dem Einsetzen der Erkrankung vorhanden war.
Die Penisverkürzung nach Nesbit:
Bei einer Operation unter Verwendung der Nesbit-Technik wird die lange/konvexe Seite der Penisverkrümmung gekürzt bzw. gerafft bis sie der Länge der kurzen konkaven Seite des Glieds entspricht. Es kommt zu einer Penisbegradigung, aber unweigerlich auch zu einem weiteren Penislängenverlust.
– Die Nesbit Operation –
Der Penislängenverlust durch die Nesbit Operation kann sich bei milden Verkrümmungen in Grenzen halten, jedoch bei ausgeprägten Verkrümmungen sehr belastend ausfallen.
Die Penisverkrümmungskorrektur nach Nesbit ist dennoch eine gute und auch sichere Operationsmethode, erfordert jedoch eine gewisse Expertise und Fallzahl um eine Penisbegradigung herbeiführen zu können. Risiken einer Penisbegradigung sind Potenzstörungen, ein neuerliches Auftreten der Verkrümmung bzw. eine unzureichende Begradigung und der Penislängenverlust, der in vielen Fällen als störend empfunden wird.
Nesbit Operation & Plikationsverfahren
Penisbegradigung | 58-100% |
Penisverkürzung | 41-90% |
Neuerliche Verkrümmung nach OP | 10-27% |
Sensibilitätsstörung | 2-21% |
Postoperative Potenzstörung | 2-23% |
Quelle: EAU Guidelines 2017
Um den Penislängenverlust durch diese Operationstechnik minimieren und das Risikoprofil reduzieren zu können wurde die herkömmliche Nesbit-Technik laufend modifiziert.
Dr. Kuehhas selbst, hat hierbei bei der Entwicklung der so genannten STAGE Technik (Superfizielle Tunika Albuginea Geometrisch-basierte Exzisions Technik) mitgewirkt. Diese von ihm mitentwickelte Technik wird vor allem in der Behandlung der angeborenen Penisverkrümmung verwendet, hat jedoch auch bei der Induratio penis plastica ihre Berechtigung:
- Lesen sie mehr zum Thema der STAGE Technik bei der Behandlung einer Induratio penis plastica.
- In Fällen bei denen die Erektionsqualität nicht durch die erworbene Penisverkrümmung leidet, kann auch über eine so genannte Inzisions und Grafting Technik nachgedacht werden. Diese Technik hat als Ziel den Penis zu begradigen und einen Längenverlust zu vermeiden.
- Falls eine starke erektile Dysfunktion vorhanden ist, muss ggf. eine Penisprothese implantiert werden.
Dr. med. Franklin Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation von Penisprothesen und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.