Der „vergrabene Penis“: Das Buried Penis Syndrom

21.11.2022

Eine Folge starker Gewichtszunahme, ungünstiger Fettverteilung aber auch von Übergewicht im Zuge bestimmter Stoffwechselerkrankungen kann es zu einer unvorteilhaften Vergrößerung des Schamhügels kommen. Dieses Fettdepot in der Intimzone kann den Penis regelrecht unter sich „begraben“, was in der englischen Fachliteratur zur Bezeichnung des „buried penis“ geführt hat.

Buried Penis: Visuell zu kurzer Penis wegen Übergewicht

Betroffene Männer haben das Gefühl, dass ihr Glied an Länge verloren hat oder ihr Penis zu klein bzw. zu kurz geraten ist. Dabei hat der Penis tatsächlich Normalgröße, scheint aber optisch kurz, weil der Schaft ganz oder teilweise vom Fettgewebe im Bereich des Schambeins bedeckt ist.

Die Probleme, die sich aus einem vergrabenen Penis ergeben gehen aber über das rein visuell ästhetische hinaus. Die folgenden Probleme können auftreten:

  • Ein buried Penis geht oft mit sexueller Dysfunktionalität einher: Ragt selbst das erigierte Glied nicht aus der Fettschürze heraus, ist eine Penetration nicht mehr möglich.
  • Schamgefühle können zu psychischen Problemen und sozialem Rückzug führen.
  • Durch die Adipositas wird die tagtägliche Hygiene erschwert
  • Bei einem vergrabenen Penis treten durch das feucht-warme Milieu vermehrt Hautreizungen und Hauterkrankungen (insbesondere Lichen sclerosus / Balanitis xerotica obliterans) im Bereich des Penis auf.

Behandlung eines „vergrabenen Penis“

Das Fettpolster im Schambereich ist oft sehr hartnäckig und lässt sich auch mit Diäten und Sport schwer beseitigen. Durch eine Schamhügelreduktion kann jedoch überschüssiges Fett entfernt werden und der Penis so wieder „freigelegt“ werden.

In der Regel wird das Fettdepot durch eine Fettabsaugung (Liposuktion) entfernt, bei schwereren Fällen kann eine operative Entfernung des Fettgewebes und überschüssiger Haut sowie eine Raffung im Bereich des Schamhügels von Nöten sein.

Ziel der Eingriffe ist es den Penis in seiner vollen Länge wieder sichtbar zu machen und eine visuelle Penisverlängerung zu erreichen.

Dr. med. Franklin Kuehhas

Über den Autor

Dr. med. Franklin Kuehhas Dr. Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr. Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation einer Penisprothese und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.