Testosteronmangel beim Mann

10.03.2023

Testosteron das wichtigste Sexualhormon des Mannes. Es wird hauptsächlich in den Hoden gebildet, wodurch sich auch der Name herleitet („testiculus“ = Hoden, Testosteron = Hodenhormon), und spielt eine wichtige Rolle im Körper und ist an einer Vielzahl an Prozessen beteiligt.

So ist es maßgeblich für die Entwicklung und Aufrechterhaltung der männlichen Körpermerkmale verantwortlich: Dazu gehören unter anderem die Entwicklung der Geschlechtsorgane, das Wachstum von Körper- und Gesichtsbehaarung, die Tiefe der Stimme, das Muskelwachstum, der Fettstoffwechsel und die Knochendichte.

Als männliches Geschlechtshormon ist es dazu hauptverantwortlich für den Sexualtrieb und die Fortpflanzungsfähigkeit des Mannes (Spermienproduktion).

Wann ein niedriger Testosteronspiegel zum Problem wird

Der Testosteronspiegel ist in der Regel am höchsten während der Pubertät und im frühen Erwachsenenalter. Ab einem Alter von Mitte, Ende 30 beginnt der Testosteronspiegel jeden Mannes jedoch langsam zu sinken. Dieser Rückgang ist vollkommen normal und stellt keinen Grund zur Besorgnis dar.

Dazu schwankt der Testosteronspiegel bei jedem Mann auch im Verlauf des Tages. Morgens ist das Testosteronlevel am höchsten, am Abend sind die Werte niedriger.

Liegt der Testosteronspiegel unter den Normalwerten der Altersgruppe liegt jedoch ein Testosteronmangel („Hypogonadismus“) vor. Auch jüngere Männer können von einem solchen Testosteronmangel betroffen sein.

Was sind die Symptome eines Testosteronmangels?

Ein Testosteronmangel kann sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern und sowohl körperliche als auch psychische Auswirkungen haben. Ein Mangel an Testosteron wirkt sich oft negativ auf das allgemeine Wohlbefinden aus, führt zu körperlichen Veränderungen und bringt Beeinträchtigungen im Sexualleben mit sich.

Zu den Symptomen, die bei einem zu niedrigen Testosteronspiegel auftreten gehören mitunter:

  • Erektionsprobleme
  • Geringe Libido
  • Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Energiemangel
  • Abnahme von Muskelmasse und Kraft
  • Abnahme an Penislänge und Umfang
  • Veränderte Körperbehaarung
  • Abnahme der Knochendichte
  • Zunahme von Bauchfett
  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen, erhöhte Reizbarkeit und Depressionen.

Was können die Ursachen für einen Testosteronmangel beim Mann sein?

Es gibt viele Gründe, warum der Testosteronspiegel beim Mann niedrig sein kann. Wie oben erwähnt, sinkt der Testosteronspiegel mit fortschreitendem Alter ganz natürlich ab. Dieses Absinken des Testosteron-Levels bei älteren Männern wird manchmal auch als Andropause bezeichnet.

Zu den Ursachen eines echten Testosteronmangels gehören:

  • Krankheiten oder Verletzungen: Bestimmte Krankheiten wie Diabetes oder Fettleibigkeit können zu einem niedrigeren Testosteronspiegel führen. Auch Verletzungen des Hodens oder des Gehirns können den Testosteronspiegel beeinflussen.
  • Medikamente: Einige Medikamente greifen in den Hormonhaushalt des Körpers ein und können den Testosteronspiegel senken.
  • Lebensstilfaktoren: Rauchen, Alkoholkonsum, Ernährung und körperliche Fitness können ebenfalls den Testosteronspiegel beeinträchtigen.
  • Genetisch bedingter Hypogonadismus.

Was kann man gegen Testosteronmangel unternehmen?

Generell hilft ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität und dem Meiden von Rauchen und Alkohol dabei, den Testosteronspiegel zu erhöhen und einem Testosteronmangel vorzubeugen.

Denn die größten Risikofaktoren für Hypogonadismus sind Adipositas, chronische Erkrankungen und ein schlechter Gesundheitszustand.

Bei sehr ausgeprägten Symptomen, die von einem Andrologen, Urologen oder Endokrinologen auf einen zu niedrigen Testosteron-Wert zurückgeführt werden, kann eine Testosteronersatztherapie angedacht werden.

Zur Testosteronsupplementierung stehen verschiedene Präparate mit natürlichem Testosteron zur Verfügung. Neben oral einzunehmenden Testosteron-Mitteln gibt es Testosteronpflaster und Testosteron-Gels, bei denen das Hormon über die Haut aufgenommen wird, sowie die Möglichkeit es durch Injektionen und sogar Implantate zu verabreichen.

Diese Behandlungen sollten jedoch immer von einem Arzt verschrieben und überwacht werden, da sie potenziell gefährliche Nebenwirkungen haben können.

Durch einen gesunden Lebensstil und gegebenenfalls medizinische Therapie kann ein Testosteronmangel heute gut behandelt, die Symptome gelindert und die Lebensqualität verbessert werden.

Dr. med. Franklin Kuehhas

Über den Autor

Dr. med. Franklin Kuehhas Dr. Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr. Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation einer Penisprothese und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.