Andropause: Die Wechseljahre beim Mann
Stimmungsschwankungen, körperliche Veränderungen und ein sich wandelnder Hormonhaushalt – diese Symptome werden gemeinhin mit den Wechseljahren der Frau in Verbindung gebracht.
Was viele nicht wissen: Auch Männer kommen in die Wechseljahre. Doch im Gegensatz zur Menopause der Frau beginnt die Andropause (griechisch „andro“ = Mann, „pausis“ = Ende) des Mannes eher schleichend und ist bei weitem nicht so ausgeprägt.
Schleichender Hormonabfall
Mit zunehmendem Alter verändert sich der Hormonstoffwechsel des Menschen. Bei Männern beginnt etwa ab dem 40. Lebensjahr der Testosteronspiegel zu sinken.
Testosteron ist das wichtigste Sexualhormon des Mannes und ist maßgeblich für die Entwicklung und Aufrechterhaltung der männlichen Körpermerkmale verantwortlich: Dazu gehören unter anderem die Entwicklung der Geschlechtsorgane, das Wachstum von Körper- und Gesichtsbehaarung, die Tiefe der Stimme, das Muskelwachstum, der Fettstoffwechsel und die Knochendichte.
Durch die Veränderungen im Hormonhaushalt – neben Testosteron spielen auch andere Hormone, darunter das „weibliche“ Östrogen, eine wichtige Rolle – erleben Männer zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr körperliche und psychische Veränderungen, die sich über mehrere Jahre hinziehen können.
Dabei ist zu beachten, dass die Ausprägung der Andropause individuell sehr unterschiedlich ist. Während manche Männer unter ausgeprägten Symptomen leiden, bemerken andere überhaupt keine Veränderungen.
Symptome während der Andropause
Als Folge der hormonellen Umstellung während der „Wechseljahre des Mannes“ können folgende Symptome auftreten:
Veränderungen im Verhältnis von Körperfett zu Muskelmasse:
Ein sinkender Testosteronspiegel führt dazu, dass der Körper eher Fett statt Muskelmasse aufbaut.
Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Energielosigkeit:
Nachlassende Konzentrations- und Belastbarkeit sind ebenfalls Symptome eines niedrigen Testosteronspiegels.
Nachlassen der Libido: Nicht nur eine allgemeine Antriebslosigkeit kann als Folge des sinkenden Hormonspiegels auftreten, auch eine sexuelle Lustlosigkeit kann damit einhergehen. Sowohl die Lust auf Geschlechtsverkehr als auch auf Selbstbefriedigung nimmt mit zunehmendem Alter ab.
Erektile Dysfunktion: Mit der Veränderung des Hormonhaushalts verändert sich das Gewebe des Penis. Mit der nachlassenden Elastizität des Gewebes kommt es häufig zu Erektionsproblemen.
Veränderungen des Penis: Weil der Körper das, was er nicht mehr braucht, nach und nach zurückbildet, wird kann durch den „mangelnden Gebrauch“ auch der Penis im Alter schrumpfen und sowohl an Umfang wie an Länge verlieren.
Haarverlust: Nicht nur das Haupthaar geht zurück und es bilden sich „Geheimratsecken“, auch die Körperbehaarung wird lichter und heller.
Emotionale Veränderungen: Auch auf psychischer Ebene kann sich in der Andropause einiges verändern: So kann es sein, dass die Stimmungsschwankungen zunehmen und man leichter reizbar wird.
Maßnahmen gegen die Andropause
Wie bereits erwähnt, ist die Andropause von Mann zu Mann verschieden. Während manche Männer von den oben genannten Symptomen kaum betroffen sind, bekommen andere das volle Ausmaß zu spüren.
Gleichzeitig kann versucht werden der drohenden Andropause aktiv entgegenzuwirken. Generell kann ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung und dem Verzicht auf Rauchen und Alkohol helfen, den Wechsel zu mildern.
Vor allem sportliche Betätigung hilft, den Hormonhaushalt im Körper wieder in Schwung zu bringen und den Testosteronspiegel auch im Alter hochzuhalten.
Liegt ein klinischer Testosteronmangel vor, d.h. ist der Testosteronspiegel niedriger als für die Altersgruppe normal, kann in Absprache mit einem Arzt eine Testosterontherapie helfen.
Zur Testosteron-Supplementierung stehen verschiedene Präparate mit natürlichem Testosteron zur Verfügung: Von oral einzunehmenden Medikamenten über Testosteronpflaster und Gels bis hin zu Injektionen und sogar Implantaten.
Diese Behandlungen sollten jedoch immer von einem Arzt verschrieben und überwacht werden, da sie potenziell gefährliche Nebenwirkungen haben können.