Erworbene Penisverkrümmung: Induratio Penis Plastica
Zwei Arten der Penisverkrümmung
Unter einer erworbenen Penisverkrümmung, medizinisch Induratio penis plastica (IPP), versteht man eine Deformation des Penis, die sich erst im Laufe des Lebens entwickelt und ist daher von einer angeborenen (kongenitale) Penisverkrümmung zu unterscheiden.
Die erworbene Penisverkrümmung geht mit einer Knotenbildung am Penis, schweren Verkrümmungen und Deformitäten am Penis einher. Sie kann zu Schmerzen und Problemen im Sexualleben, wie auch zu negativen Auswirkung auf das seelische Wohlbefinden führen.
Je nach Krankheitsstadium gibt es heute jedoch unterschiedliche Möglichkeiten zur erfolgreichen Behandlung einer IPP Erkrankung.
Übersicht erworbene Penisverkrümmung
Warum Dr. Kuehhas?
IPP Symptome: So wirkt sich die Penisverkrümmung aus
Bei einer erworbenen Penisverkrümmung kommt es stets zur Bildung von Narbengewebe am Penisschaft, das mit dem Fortschreiten der Erkrankung zunehmend verkalkt. Diese Verhärtungen werden bei einer IPP als „Plaque“ bezeichnet und führen dazu, dass sich die Schwellkörper bei einer Erektion nicht mehr gleichmäßig entfalten können, der Penis schief wird und sogar ein deutlicher „Knick“ im Penis entsteht.
Die Plaque können vom Patienten als kleine verhärtete Knoten wahrgenommen werden und lassen sich auch im schlaffen Zustand ertasten. Manchmal führen die Plaques lediglich zu kleinen Dellen, bei den meisten Patienten kommt es aber zu einem sichtbaren Abknicken. Bei einigen bilden die Plaques sich sogar ringförmig rund um den gesamten Schaft, was dem erigierten Penis eine sanduhrartige Erscheinung gibt.
Neben den Veränderungen am Glied können auch Schmerzen im Penis auftreten. Dies muss aber nicht zwingend der Fall sein. Einige Männer mit IPP entwickeln im Laufe der Krankheit aber auch eine erektile Dysfunktion (ED).
Klassische Symptome der erworbenen Penisverkrümmung (Induratio penis plastica):
- Tastbare Knoten am Penisschaft
- Auftreten einer Verkrümmung, Entstehung von Einkerbungsdefekten bis hin zu Sanduhrdeformitäten
- Schmerzen im Penis
- langsam fortschreitender Verlust an Penislänge
- Erektile Dysfunktion im späteren Stadium
– Schematische Darstellung der Plaquebildung –
Verlauf der Induratio penis plastica
Der Verlauf einer Induratio penis plastica gliedert sich in zwei Phasen, in eine so genannte akute und in eine chronische Phase. Je Krankheitsstadium kommen unterschiedliche Therapiemöglichkeiten zur Anwendung.
In der ersten, der akuten Phase, kommt es zur Knotenbildung am Penis auf, es kommt häufig zu Schmerzen und der Penisschaft krümmt und verändert sich. In 30-40% der Fälle entsteht die Penisverkrümmung mehr oder weniger spontan und ändert sich auch vom ersten Tag an kaum mehr. Bei 50-60% der Betroffenen allerdings kommt es während der akuten Phase der IPP zu einer Verschlechterung, also zu einer zunehmenden Deformierung des Glieds.
Sobald die Krankheit dann die zweite, chronische Phase erreicht hat, ändern sich die Verformungen des Penis nicht mehr. Wann die Erkrankung in diese stabile, chronische Phase übergeht, ist sehr unterschiedlich. Das kann bereits nach 3 Monaten der Fall sein, bei manchen Männern bis zu 2 Jahre dauern.
MeinMed Webinar: Die erworbene Penisverkrümmung
Die zwei Phasen der Induratio penis plastica
Akute Phase: | Chronische Phase: |
---|---|
Schleichender oder abrupter Beginn der Penisverkrümmung | Beginn des Übergang nach 3-24 Monaten |
Auftreten von Einkerbungen am Penisschaft | Verkrümmungsgrad stabil |
Veränderung der Verkrümmung möglich | Keine Verschlechterung des optischen Erscheinungsbildes |
In 40% der Fälle Schmerzen im schlaffen, als auch steifen Zustand | Keine Schmerzzustände am Penis |
Wenn die Krümmung besonders stark ausfällt, wird Geschlechtsverkehr womöglich komplett unmöglich. Neben der Funktionseinbuße des Penis beeinflusst das Auftreten der Induratio penis plastica dann auch die Psyche des Betroffenen negativ: Depressionen und ein vermindertes Selbstbewusstsein können die Folge sein.
Ursache für die Induratio penis plastica
Eine erworbene Penisverkrümmung betrifft meist Männer ab 40, kommt aber durchaus auch bei jüngeren Männern vor. Wann und warum sich eine IPP ausbildet ist medizinisch dabei immer noch nicht eindeutig geklärt.
Aktuell führt man das Auftreten einer erworbenen Penisverkrümmung auf sich wiederholende Mikrotraumen, also kleine Verletzungen im Bereich des Schwellkörpers zurück. Durch überschießende Heilungsreaktion im Bindegewebe können sich dann die Plaques im Schwellkörper ausbilden. Da es Familien gibt, in denen die IPP-Erkrankung gehäuft auftritt, ist auch eine genetische Prädisposition nicht auszuschließen.
Therapie & Behandlung der erworbenen Penisverkrümmung
Für die Behandlung einer erworbenen Verkrümmung kommen je nach Krankheitsstadium unterschiedliche Therapie-Möglichkeiten zur Anwendung.
In der akuten Phase der Endzündung liegt der Fokus vor allem darauf, die Schmerzen zu lindern und eine schlimmere Verkrümmung zu verhindern. Die Behandlung erfolgt konservativ durch eine medikamentöse und/oder physikalische Therapie.
Neben oraler Medikation kommen hier Injektionen und Iontophorese-Behandlungen zum Einsatz. Auch mittels extrakorporaler Stoßwellentherapie sollen die Plaque-Ablagerungen per Schallwellen zertrümmert werden.
Am vielversprechendsten bezüglich der konservativen Behandlung einer erworbenen Verkrümmung war hier in den letzten Jahren eine Injektionstherapie mit einer Kollagenase, jedoch hat der Hersteller die Vermarktung des Medikaments in Europa eingestellt.
In der chronischen Phase, nachdem die Induratio penis plastica zum Stillstand gekommen ist, liegt der Fokus schließlich auf der Begradigung der Verkrümmung. Bei der klassischen Methode (Nesbit) wird die lange, nicht von der Plaque betroffene Seite des Penis gerafft, damit sie genauso kurz ist, wie die betroffene Seite. Damit wird der Penis aber unweigerlich kürzer. Um dies zu verhindern, gibt es auch alternative Ansätze (Graft), bei denen versucht wird, die Plaque aufzuspalten und künstliches Füllmaterial einzufügen, das dann nach und nach durch körpereigene Zellen ersetzt wird.
Verschiedene Operationsmethoden bei IPP
- Penisbegradigung nach Nesbit,
- Penisbegradigung mit Längenerhalt durch Inzisions- und Graftik-Technik,
- Penisverkrümmungs-Korrektur mittels STAGE-Technik
- Begradigung mit Penisverlängerung durch Implantation einer Penisprothese im fortgeschrittenen Stadium der IPP bei gleichzeitiger Potenzstörung: MOST bzw. MUST Technik
Welche Therapieoption für Ihren individuellen Fall die beste Lösung ist, kann in einem Beratungsgespräch und nach einer ausführlichen Anamnese gemeinsam diskutiert werden.
Nehmen Sie schon heute mit uns Kontakt auf, falls Sie von dem beschriebenen Krankheitsbild betroffen sind, und erfahren Sie durch die passende Behandlung wieder Lebensqualität und Lebensfreude!
Häufige Fragen zu IPP
Was die Patienten sagen
Ich leide an einer IPP, was soll ich tun?
Die erworbene Penisverkrümmung ist eine gehäuft vorkommende Erkrankung des Mannes und betrifft etwa 10% aller Männer. Falls auch Sie betroffen sind und an einer erworbenen Penisverkrümmung leiden. Scheuen Sie sich nicht, mit mir in Kontakt zu treten. In einem diskreten und professionellen Umfeld können Sie mir Ihre Sorgen und Ängste mitteilen.
Lassen Sie uns schon heute gemeinsam eine Lösung finden!
Dr. med. Franklin Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation von Penisprothesen und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.