Penisprothese: Das Schwellkörperimplantat
Die Penisprothese, genauer ein Schwellkörperimplantat, ist eine höchst effektive Methode zur Behandlung einer fortgeschrittenen erektilen Dysfunktion (ED). Die Prothese wird in die Schwellkörper des Penis eingesetzt, wo das Implantat anschließend die Aufgabe des verlorenen Erektionsmechanismus übernimmt.
Eine Penisprothese ersetzt dabei jedoch nicht etwa den gesamten Penis, sondern lediglich die nicht mehr richtig funktionierenden Schwellkörper. Von außen ist sie für andere nicht erkennbar. Da durch den Eingriff das körpereigene Schwellkörpergewebe jedoch zerstört wird, sollte die Penisprothese für jene Patienten reserviert sein, die auf konservative Therapieoptionen bei bestehender Potenzstörung nicht ansprechen.
Warum Dr. Kuehhas?
Das Schwellkörperimplantat als Lösung
In weit fortgeschrittenen Stadien der erektilen Dysfunktion führen konservative Behandlungsmethoden wie die Einnahme verschiedenster Potenzmittel mitunter nicht mehr zum gewünschten Erfolg. Man spricht dann von einer therapieresistenten erektilen Dysfunktion.
Die Penisprothese bzw. das sogenannte Schwellkörperimplantat ist in solchen Fällen die Lösung aller Sorgen, Probleme und Ängste. Sie ist eine höchst effektive Methode zur Behandlung von Erektionsstörungen. Hierbei wird das Implantat in die Schwellkörper des Penis eingesetzt. Eine Penisprothese ersetzt nicht den gesamten Penis, sondern nur die nicht mehr funktionsfähigen Schwellkörper.
Für Außenstehende nicht erkennbar, gehören Penisprothesen zu den Therapieoptionen mit der höchsten Zufriedenheitsrate bei fortgeschrittenen Erektionsstörungen. Sowohl die Orgasmusfähigkeit als auch das Gefühlsleben bleiben erhalten.
Psychosexuelle Probleme bei fortgeschrittenen Erektionsstörungen
Frustrierende Therapieversuche von Potenzstörungen führen bei den betroffenen Männern häufig zu depressiven Verstimmungen. Jegliche Intimität wird dann oft vermieden. Versagensängste stehen den Betroffenen im Weg. Häufig berichten Patienten von Beziehungsproblemen als Folge der erektilen Dysfunktion. Rückzug und Isolation sind in vielen Fällen der letzte Ausweg, den die Betroffenen in dieser Situation sehen. Sexualität ist aber ein wichtiger Bestandteil einer jeden Beziehung. Wenn diese nicht mehr gelebt werden kann, weil Potenzprobleme des Mannes dies immer wieder verhindern, führt dies unweigerlich zu Diskussionen mit der Partnerin.
Mit einem Schwellkörperimplantant können diese Probleme dauerhaft behoben werden.
Zwei Arten von Penisprothesen
Heute kommen zwei unterschiedliche Typen von Penisprothesen zu Einsatz:
- Auf der einen Seite stehen die sogenannten semirigiden Prothesen. Bei diesen Modellen handelt es sich um starre Stäbchen aus Silikon mit biegsamen Metallkern, welche man in jede beliebige Richtung biegen kann.
- Auf der anderen Seite gibt es hydraulische Penisprothesen. Diese ahmen den natürlichen Erektionsmechanismus nach. Hydraulische Prothesen bestehen aus drei miteinander verbundenen Komponenten: In die Schwellkörper werden zwei Silikonzylinder eingesetzt, in den Hodensack eine kleine Pumpe platziert und im Bauchraum ein kleines Flüssigkeitsreservoir gesetzt. Diese drei Komponenten werden über kleine Schläuche miteinander verbunde, sodass ein geschlossenes System entsteht, das schließlich mit Kochsalzlösung gefüllt wird.
Durch Betätigung der kleinen Pumpe im Hodensack kann die Kochsalzlösung später aus dem Reservoir in die Zylinder im Schaft gepumpt werden. Dadurch wird der Penis steif und richtet sich auf. Nach dem Geschlechtsverkehr kann die Kochsalzlösung durch Betätigung des Ablassventils an der Pumpe im Hodensack wieder in das Reservoir im Bauchraum zurückfließen: Die Erektion geht zurück.
– Schematische Darstellung der Penisprothese –
Welches der beiden Penisprothesensysteme für Sie am besten geeignet ist, hängt von Ihren Zielen, Ihrer Grunderkrankung und Ihrer Geschicklichkeit ab. Dr. Kuehhas berät sie gerne zu diesem Thema und erläutert Ihnen die Unterschiede der beiden Systeme im Detail.
Implantation der Penisprothese im OP
Bei der Implantation einer hydraulischen Penisprothese werden zunächst die Silikonzylinder in die Schwellkörper (Corpus Cavernosum) eingebracht, eine kleine Pumpe im Hodensack platziert und das so genannte Reservoir durch den Leistenkanal hinter die Bauchdecke gesetzt. Anschließend werden die Komponenten über kleine Schläuche miteinander verbunden und das System mit Kochsalzlösung gefüllt.
Bei den semirigiden Penisprothesen dagegen müssen lediglich die beiden biegsamen Stäbchen aus medizinischen Silikon in die Schwellkörper implantiert werden.
Dr Kuehhas führt beide Operationen im Rahmen eines tagesstationärer Eingriff durch. Das bedeutet, dass die Patienten am Operationstag morgens stationär aufgenommen werden, aber bereits am Abend nach dem Eingriff wieder nach Hause gehen können. In den folgenden Tagen und Wochen erfolgt eine entsprechende ambulante Nachsorge.
MeinMed Webinar: Penisprothese bei therapieresistenten Potenzstörungen
Wie ist mein Sexualleben mit einer Penisprothese?
Mit einem Schwellkörperimplantat können Männer so oft und so lange Sex haben wie sie möchten, da die Erektion selbst nach einem Orgasmus nicht zurückgeht, sondern der Penis so lange steif bleibt, bis das Ablassventil betätigt wird.
Durch den oft jahrelangen Leidensdruck ist der positive Effekt nach der Implantation einer Penisprothese überwältigend hoch. Nach dem Eingriff kann endlich wieder Sexualität gelebt werden. Weder das Gefühlsempfinden noch die Möglichkeit, Orgasmen zu erleben, wird dabei von den Implantaten beeinträchtigt. Es zeigt sich daher ein durchwegs positiver Effekt sowohl auf das Sexualleben wie auch auf die Beziehungsqualität.
Dadurch, dass die Prothese in den Schwellkörper implantiert wird, ist sie für Außenstehende auch nicht sichtbar bzw. erkennbar. Auch die Sexualpartnerin merkt in der Regel keinen Unterschied beim Geschlechtsverkehr!
Studien1, welche sich mit der Patienten- und Partnerinnenzufriedenheit von verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten bei der erektilen Dysfunktion auseinandersetzten, konnten nachweisen, dass die Implantation einer Penisprothese jene Therapieoption mit der höchsten Zufriedenheitsrate ist.
In einzelnen Studien werden Zufriedenheitsraten von bis zu 98% bei hydraulischen und bis zu 87% bei semirigiden Implantaten angegeben. Zum Vergleich: Sildenafil („Viagra“) hat eine Zufriedenheitsrate von 52%. Dies hängt auch mit dem hohen Leidensdruck der Patienten zusammen, dem Sie vor dem operativen Eingriff ausgesetzt waren. Das Wiedererleben von Intimität und Sexualität geht mit einer höheren Lebensqualität und Zufriedenheit – beim Patienten selbst, wie auch der Partnerin, einher.
[1] Chiang, H.S.; et al. 10 years of experience with penile prosthesis implantation in Taiwanese patients. J. Urol. 2000, 163, 476–480.
Salama, N. Satisfaction with the malleable penile prosthesis among couples from the Middle East–is it different from that reported elsewhere? Int. J. Impot. Res. 2004, 16, 175–180.
Minervini, A.; et al. Outcome of penile prosthesis implantation for treating erectile dysfunction: Experience with 504 procedures. BJU Int. 2006, 97, 129–133.
Natali, A.; et al. Penile implantation in Europe: Successes and complications with 253 implants in Italy and Germany. J. Sex. Med. 2008, 5, 1503–1512.
Was die Patienten sagen
Überblick der Penisprothesenimplantation
Narkoseart | Vollnarkose |
Dauer des Eingriffes | 60-120 Minuten |
Stationärer Aufenthalt | ambulant möglich |
Arbeitsfähigkeit | am zweiten postoperativen Tag |
Schmerzintensität | gering (Schmerzwahrnehmung ist subjektiv) |
Risikoprofil | Gering - Sie werden über dieses vor dem operativen Eingriff ausführlich aufgeklärt. |
Geschlechtsverkehr | nach ca. 4-6 Wochen wieder möglich |
Sportverbot | eine Woche |
Endresultat | nach 4-6 Wochen ist das Endergebnis sichtbar |
Häufige Fragen zur Penisprothese
Der Schwellkörperersatz übernimmt lediglich den Erektionsmechanismus, sorgt also dafür, dass der Penis wieder steif werden kann. Weder Gefühlsleben, Orgasmus-Fähigkeit noch Ejakulationsfähigkeit werden von der Prothese beeinträchtigt. Sofern keine Infertilität vorliegt, können mit einer Penisprothese sogar weiterhin Kinder gezeugt werden.
Da beim Einsetzen eines Schwellkörperimplantats ins Glied das körpereigene Schwellkörpergewebe unwiderruflich zerstört wird, muss die Entscheidung für die Penisprothese wohl überlegt sein.
Wilson, S.K. et al. Long-term survival of inflatable penile prostheses: Single surgical group experience with 2,384 first-time implants spanning two decades. J. Sex. Med. 2007, 4, 1074–1079
Auch die Sexualpartnerin wird in der Regel keinen Unterschied zu einem normalen steifen Glied bemerken.
Die Literatur zeigt außerdem, dass auch die SexualpartnerInnen von Patienten, die ein Schwellkörperimplantat bekommen haben sehr hohe Zufriedenheitsraten verzeichnen. Außerdem wird berichtet, dass das Gefühlsleben nach der Implantation nicht anders ist, als mit einem funktionstüchtigen Glied ohne Penisprothese.
Der Eingriff zur Implantation des Schwellkörperersatz ist relativ kompliziert und sollte nur von einem erfahrenen Spezialisten als Operateur durchgeführt werden. Wichtig ist, sich von einem erfahrenen Experten zur Thematik beraten zu lassen. Nur durch eine Spezialisierung des Chirurgen und die Standardisierung des Eingriffes können guten Resultate erreicht werden.
Scheuen Sie sich nicht professionelle Hilfe aufzusuchen. In einem diskreten Ambiente wird Ihnen Dr. Kuehhas Ihre Fragen beantworten und Sie unverbindlich beraten. Ob und welche Penisprothese für Ihren individuellen Fall in Frage kommt, kann nach einer ausführlichen Untersuchung und Evaluation des Problems kommuniziert werden.
Wir würden uns freuen, Ihnen bei der Lösung Ihres Problems hilfreich zur Seite stehen zu dürfen!
Dr. med. Franklin Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie.
Zu den Schwerpunkten von Dr Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation von Penisprothesen und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.