Das Hard-Flaccid-Syndrom

20.10.2021

Das „Hard-Flaccid-Syndrome“ beschreibt eine Errektionsstörung bei der der Penis in einem halbstarren Zustand bleibt, selbst wenn dieser nicht erregt ist. Gleichzeitig ist eine harte Erektion nicht oder nur sehr schwer möglich.

Zu diesen Erektionsproblemen kommen chronische Schmerzen im Glied selbst, die auch in den Bereich des Damms (Bereich zwischen Hoden und Anus) ausstrahlen können.

Falls Sie Veränderungen an Ihrem Glied bemerken gehen Sie frühzeitig zum Andrologen oder Urologen!

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Häufigkeit & Symptomatik

Die Mehrheit der Patienten, welche unter dem Hard-Flaccid-Syndrom leiden ist zwischen 20 und 30 Jahre alt. Dazu, wie häufig das Syndrom tatsächlich auftritt, gibt es keine Zahlen.

Zu den Symptomen zählen unter anderem:

  • Halbsteifer Penis, im nichterregten Zustand
  • Erektionsschwierigkeiten
  • Fehlende morgendliche Spontanerektion
  • Weiche Eichel (Glans Penis)
  • Schmerzen in Penis und Damm (besonders beim Stehen)
  • Taubheit, Kälte oder ein „hohles“ Gefühl im Penis
  • Schmerzhafte Ejakulation
  • Schmerzhaftes Urinieren

Als Folge dieser körperlichen Symptome kommen oft auch psychische Leiden hinzu, die sich als Libido-Verlust, Ängsten und Depression äußern können.

Ursache für das Hard-Flaccid-Syndrom

Die genaue Ursache des Hard-Flaccid-Syndroms ist noch nicht wirklich erforscht. Allerdings berichten die meisten Patienten davon, dass der Zustand nach einem Trauma im Zuge von Geschlechtsverkehr oder heftiger Masturbation bzw. Jelqing begann.

Vermutet wird daher, dass der Grund für die Erkrankung in einer Verletzung derjenigen Nerven, die über den Beckenboden zum Penis führen, zu suchen ist.

Jedoch gibt es auch Theorien, dass die Erkrankung auch durch permanenten Stress ausgelöst werden könnte, was zu einer Verkrampfung der Beckenbodenmuskulatur führt, was wiederum bestimmte Nerven- und Blutgefäße negativ beeinflusst.

Behandlungsmöglichkeiten

Da die genaue Ursache selbst noch unerforscht ist, beschränkt sich die Medizin momentan primär auf die Linderungen der Symptome.
Während Schmerzen mit Medikamenten behandelt werden, können PDE-5-Hemmer helfen die Erektionsstörung zu lindern. Im Fokus sollte aber die Stärkung des Beckenbodens durch Physiotherapie (Beckenbodentraining) stehen. Auch Übungen zum Stressabbau kommen flankierend zu Einsatz.
Eine psychologische Unterstützung in Form einer Psychotherapie, bei schlimmeren Verläufen auch durch Antidepressiva macht Sinn, um die psychischen Auswirkungen in den Griff zu bekommen.

Beim Hard-Flaccid Syndrom steht die Medizin momentan gerade erst am Anfang die Erkrankung zu verstehen. Nichtsdestotrotz gilt, sobald man als Mann Veränderungen am „besten Stück“ feststellt, sollte man diese jedenfalls bei einem Termin beim Andrologen oder Urologen abklären lassen.

Falls Sie Veränderungen an Ihrem Glied bemerken gehen Sie frühzeitig zum Andrologen oder Urologen!

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Dr. med. Franklin Kuehhas

Über den Autor

Dr. med. Franklin Kuehhas Dr. Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr. Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation einer Penisprothese und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.