Kann man seinen Penis trainieren?

28.12.2022

Der Penis selbst besteht primär aus Schwellkörpern, die sich bei sexueller Erregung mit Blut füllen, was in Folge zur Erektion führt. Immer wieder finden sich Behauptungen, dass bestimmte Übungen zu einer Penisvergrößerung führen. Es gibt jedoch keine wissenschaftliche Evidenz, dass dem wirklich so ist. Ein größerer Penis durch Training ist also nicht möglich.

Es gibt aber tatsächlich einige Übungen, die die Beckenbodenmuskeln trainieren und so helfen die Erektionsfähigkeit zu verbessern. Diese Übungen werden als Beckenbodenübungen oder Kegel-Übungen bezeichnet.

Falls Sie Veränderungen an Ihrer Erektion bemerken, gehen Sie frühzeitig zum Andrologen oder Urologen!

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Verbesserte Erektion durch gezieltes Training

Die Beckenbodenmuskeln spielen eine wichtige Rolle bei der Erektion. Denn nur etwa zwei Drittel des Penis liegen außerhalb des Körpers, ein Drittel liegt im Körper. Dieser Teil ist von bestimmten Muskeln des Beckenbodens umgeben. Der Musculus ischiocavernosus, der Musculus bulbospongiosus und der Musculus pubococcygeus, helfen dabei den Penis während der Erektion zu stabilisieren und die Erektion zu halten. Sie sind auch an der Kontrolle des Wasserlassens beteiligt, da sie die Harnröhre verschließen.

Wenn die Beckenbodenmuskulatur schwach ist, kann dies dazu führen, dass der Penis weniger gut durchblutet wird und damit auch die Erektion schwächer und weniger ausdauernd ist. ist. Stärkere Beckenbodenmuskeln können dazu beitragen, den Blutfluss in den Penis zu steuern und somit die Erektion zu verbessern.

Die „Potenzmuskulatur“ lässt sich wie jeder andere Muskel auch trainieren und sich  durch gezielte Übungen stärken. Regelmäßiges Training des Beckenbodens hilft die Erektionsfähigkeit des Penis zu erhalten und sogar zu verbessern.

Potenz-Training des Beckenbodens

Zur Stärkung des Beckenbodens für härtere Erektionen und längeres Durchhaltevermögen gibt es zahlreiche Übungen.

Nach innen ziehen

Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl. „Ziehen“ Sie Penis, Hoden und den Anus mithilfe der Beckenbodenmuskulatur nach innen. Versuchen Sie das ganze ohne dabei die Gesäßmuskeln anzuspannen. Halten Sie die Anspannung für etwa 5 Sekunden, bevor Sie wieder loslassen. Entspannen Sie sich kurz und wiederholen Sie diese Übung etwa 5 – 10 Mal.

Strahl unterbrechen

Stehen Sie aufrecht. Spannen Sie die Beckenbodenmuskeln an, als ob Sie den Strahl beim Wasserlassen anhalten wollten. Halten Sie die Anspannung für 5 Sekunden und entspannen Sie sich dann für 5 Sekunden. Wiederholen Sie diese Übung etwa 5-10 Mal pro Einheit. Sie sollten diese Übung auch tatsächlich auf der Toilette beim Urinieren durchführen, indem Sie den Harnstrahl bewusst unterbrechen.

Schiefe Ebene

Setzen Sie sich auf den Boden mit aufrechtem Oberkörper und ausgestreckten Beinen. Die Arme links und rechts etwas hinter der Hüfte abgestützt. Heben Sie nun die Hüfte vom Boden ab bis Beine und Oberkörper eine gerade Ebene bilden. Versuchen Sie nun langsam eines der Beine vom Boden zu heben und halte Sie es für einige Sekunden. Wechseln Sie anschließend und heben Sie das andere Bein in die Höhe. Versuchen Sie jedes Bein 3 – 5 Mal in die Luft zu strecken.

Die „Brücke“

Legen Sie sich auf den Rücken und stellen Sie die Füße auf den Boden, die Knie sind leicht gebeugt. Heben Sie nun die Hüfte langsam vom Boden ab. Oberkörper und Oberschenkel sollten nun eine gerade Linie bilden. Halten Sie die Anspannung für 5 Sekunden, bevor Sie das Becken langsam wieder absenken. Kurz entspannen und die Übung 5 – 10 Mal wiederholen

Alle Übungen zur Stärkung des Beckenbodens helfen nicht nur eine bessere Erektionsqualität zu erreichen, sondern können auch beim Mann einer Inkontinenz vorbeugen.

Probleme mit der Erektion checken lassen

Es ist wichtig zu beachten, dass die Beckenbodenmuskulatur nur ein Teil des Gesamtbildes bei der Erektion ist. Es gibt viele andere Faktoren, die die Erektionsfähigkeit beeinflussen können, etwa die Durchblutung, das Nervensystem oder die Hormonproduktion. Potenzprobleme können auch in psychischen Gründen ihre Ursachen haben.

Falls Sie Veränderungen an Ihrer Erektion bemerken, gehen Sie frühzeitig zum Andrologen oder Urologen!

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Erektionsstörungen treten mitunter als „Vorboten“ einer Herz-Kreislauferkrankung auf. Abseits von Trainingsübungen hilft ein gesunder Lebensstil nicht nur Erektionsproblemen vorzubeugen sondern auch generell fit zu bleiben.

Wenn Sie Schwierigkeiten bei der Erreichung oder Aufrechterhaltung einer Erektion haben, wenden Sie sich daher an einen Facharzt. Gerne helfe auch Ich Ihnen die Ursache zu identifizieren und zeige Ihnen geeignete Behandlungsoptionen auf.

Dr. med. Franklin Kuehhas

Über den Autor

Dr. med. Franklin Kuehhas Dr. Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr. Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation einer Penisprothese und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.