Stärkere Erektion dank Penisring?

02.08.2021

Ein Penisring (eng. „Cockring“) ist ein Ring, der vor dem Geschlechtsverkehr über den Penis gezogen wird.

Meist wird ein solcher Penisring als Sextoy verwendet, jedoch kann ein Cockring auch von Männern mit leichten bis mittleren Erektionsstörungen genutzt werden, um leichter ein Erektion zu erlangen bzw. diese leichter aufrecht zu erhalten.

So hilft ein Penisring bei Potenzproblemen

Penisringe gibt es sowohl als elastische Ausführungen aus Silikon, Latex oder Gummi, aber auch als starre Varianten aus Metall, Kunststoff oder Holz.

Der Penisring wird über das Glied bis an die Penisbasis gezogen, manchmal auch noch über den Hodensack.

Durch den eng anliegenden Ring werden im Endeffekt die Blutzirkulation im Penis gehemmt:

Weil die Venen, durch die das Blut normalerweise in den Körper zurückströmt, abgedrückt werden, über die Arterien aber weiterhin Blut in den Penis gepumpt wird, hilft der Penisring das Blut im Glied zu halten und so eine die Erektion zu verstärken und zu halten.

Mechanische Erektionshilfe

Die Verwendung eines Penisrings ist eine gern genutzte Methode um einer Erektionsstörung entgegenzuwirken, wenn eine medikamentöse Behandlung nicht in Frage kommt und auch andere Therapieoptionen (noch) nicht ausgereizt werden sollen.

In Verbindung mit einer Vakuum-Penispumpe können auch Männer, die nur sehr schwer eine Erektion bekommen mit rein mechanischen Hilfsmittel ein ausreichend steifes Glied für den Geschlechtsverkehr bekommen.  Während der Penisring das Abfließen des Blutes verhindert, wird mit der Vakuumpumpe frisches Blut „manuell“ in die Schwellkörper gepumpt.

 

Penisring immer mit Bedacht einsetzen

Jedoch sollte man bei der Auswahl und Verwendung eines Penisrings auch immer Vorsicht walten lassen.

  • Tragen Sie einen Penisring nie länger als 30 Minuten! Das das gestaute Blut nicht zirkuliert, sinkt auch die Sauerstoffsättigung, was zu Schäden im Penisgewebe führen kann.
  • Der Penisring sollte nicht zu eng gewählt werden. Auch ist aus medizinischer Sicht ein flexibler Cockring aus dehnbarem Material zu bevorzugen, auch da starre Ringe eher zu Verletzungen führen.
  • Wenn sich der Penis taub anfühlt, nehmen Sie den Ring sofort ab.
  • Lässt sich der Penisring nicht mehr entfernen, ist dies als urologischer Notfall zu werten. Suchen Sie umgehend einen Arzt oder eine Ambulanz auf um Durchblutungsstörungen und eine schmerzhafte Dauererektion (Priapismus) zu verhindern.
  • Männer mit Blutgerinnungsstörungen sollten Penisringe nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt nutzen.
  • Kaufen Sie lieber etwas hochwertigere Modelle aus Silikon, die frei von Weichmachern und anderen Schadstoffen sind.

Penisringe als Sexspielzeug

Um die Lust beim Geschlechtsverkehr zu steigern, gibt es auch diverse Modelle mit verschiedenen Aufsätzen, die Vulva, Klitoris oder Anus der Partnerin stimulieren sollen.

Während diese in erster Linie als Spielzeug konzipiert sind, können die Penisringe mit eingebauten Vibrator, die den Penis stimulieren zusätzlich auch helfen die Erektion zu verstärken. Daneben berichten Männer, dass um den Hodensack getragene Penisringe den Orgasmus verstärken sollen.

Dr. med. Franklin Kuehhas

Über den Autor

Dr. med. Franklin Kuehhas Dr. Kuehhas ist Facharzt für Urologie und Andrologie. Er durchlief seine Ausbildung und Spezialisierung an den Medizinischen Universitätskliniken in Heidelberg und Wien sowie am University College London. Dort erwarb er auch seine Spezialisierung im Bereich der rekonstruktiven Andrologie. Zu den Schwerpunkten von Dr. Kuehhas zählen die Behandlung der Induratio penis plastica, der angeborenen Penisverkrümmung, die Implantation einer Penisprothese und auch die ästhetische Genitalchirurgie beim Mann.